In Deutschland hat Bargeld einen besonders liebenden Stellenwert, Trennung scheint unmöglich. Herausforderungen für neue Bezahlsysteme bis zur digitalen Geldbörse – Warum ist das so? Die Fintech Payment Solutions AG mit der W4F GmbH (wee 4 Future) aus München betreiben den weeMarktplatz – mobiles Bezahlen. Im Interview mit Mirko Scheffler, Vorstand der Fintech Payment Solutions AG und Geschäftsführer W4F GmbH zu den Sorgen, Nöten und Herausforderungen eines Relaunches im Ausnahmezustand.
Willkommen in der Welt des modernen Bezahlens. Auch wenn die Bevölkerung in Deutschland eine besondere Liebe zum Bargeld hat, erkämpfen zahlreiche Bezahlsysteme den deutschen Markt. Die Gründe für die Bargeldliebe lassen sich in der Historie finden, besonders in den Inflations-Erfahrungen des letzten Jahrhunderts. Trotzdem lässt sich die Zukunft nicht aufhalten, davon sind Payment-Unternehmen überzeugt. Will Deutschland mithalten und ganz vorne in der Wirtschaft in der Loge platz nehmen, ist eine Weiterentwicklung unaufhaltsam. Die Erweiterungen des Portemonnaies mit neuen Bezahlsystemen Kartentransaktionen, E-Money, Wallets, Cashback, Kryptowährungen – zusammengefasst digital und kontaktlos – betrifft jeden.
Im Internet tummeln sich zahlreiche neue Anbieter, auch die wee macht auf sich aufmerksam. Trotz einer großen Recherchereise bleiben zahlreiche Fragen und getreu dem Motto: “Gehe zur Quelle”, fragen wir direkt bei den Machern und Verantwortlichen der W4F GmbH (wee 4 Future) und der Fintech Payment Solutions AG. Mirko Scheffler und Thorsten Jäger kennen sich aus, sind begeistert und überzeugt vom Umbau des Bezahlens. “Aktive Marktteilnehmer sind Gestalter und Bestimmer, aber ohne Veränderungen funktioniert der Fortschritt nicht, so ist unsere Erfahrung auch beim Umbau von Bezahlsystemen”, erklärt Mirko Scheffler.
Frage: Die Fintech Payment Solutions AG wurde vor etwas über einem Jahr gegründet, mitten in den Turbulenzen der Pandemie, was war der Plan?
Mirko Scheffler: “Durch die Insolvenz der weeBusiness GmbH im Jahr 2021 stand der weeMarktplatz eigentlich vor dem aus und die ehemaligen Vertriebspartner der schweizer weeGruppe, die MPM Group, wurden mit der Frage konfrontiert, wie es weitergehen soll beziehungsweise ob es überhaupt weitergehen kann. Es war schnell klar, dass alles Mögliche unternommen werden musste, um den weeMarktplatz zu retten. Nur so konnten die Voraussetzungen für einen Fortbestand der wee Idee geschaffen werden. Dazu war es notwendig das Herzstück der Programmierung aus dem Insolvenzverfahren zu kaufen. Aus diesem Grund haben wir die Fintech Payment Solutions AG gegründet und die Software zum Betrieb des weeMarktplatzes ersteigert, durch eine Bankensoftware erweitert und fertiggestellt. Mit dem Kauf der dedified Gruppe ist uns ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit gelungen. Gemeinsam mit Thorsten Jäger, COO und zukünftiger Vorstand der FPS AG, wollen wir in Kooperation mit unseren offiziellen Vertriebspartnern den weeMarktplatz weiter auf- und ausbauen. ”
Frage: Welche Herausforderung war rückblickend besonders heikel?
Mirko Scheffler: “Aufgrund der Insolvenz der weeBusiness Gmbh stand zum einen der laufende IT Support still und zum anderen wurden die Tools, welche gerade programmiert wurden, nicht mehr fertig gestellt. Mit der Übernahme der Software startete die FPS AG eine Bestandsaufnahme der IT und setzte diese wieder instand. Dazu gehörte es natürlich auch, einige Probleme zu lösen, die Apps zu aktualisieren und das Produkt weePay fertig zu entwickeln.”
Frage: Der weeMarktplatz wurde sozusagen aus dem Dornröschenschlaf geweckt?
“Ja, genau so kann dies bildlich verglichen werden, wenn man will. Nachdem die Software Updates der weeApp und der weePOS App erfolgt sind, die neue Homepage online gegangen ist und damit die Markteinführung von weePay erfolgte hat das Unternehmen nun über 2.000 Onlineshops, 6.000 regionale Shops und 14.000 Coming Soon Shops sind in der Bearbeitung. Dank der Partnerschaft mit dem Kartenterminal Herstellers CCV besteht jetzt auch die Möglichkeit wee über das Kartenterminal von CCV mit der Kasse zu verbinden. Somit haben wir eine weitere Herausforderung aus der Vergangenheit gelöst. Mit dem Terminalhersteller CCV haben wir einen kompetenten Partner für die Funktionalität und Sicherheit auf und zwischen allen Ebenen. Neben dem kontaktlosen Bezahlen, der Annahme aller gängigen EC- und Kreditkarten bietet das Kartenterminal der CCV auch die Zertifizierung nach den aktuellsten Sicherheitsstandards, zwei Kameras zum Barcode oder QR-Code Scannen, einfache Einrichtung der WLAN und Bluetooth Verbindung, Android PayDroid on board, Vereinigung von Bezahlapplikation sowie B2B Apps und im Standard vorhandenes WLAN für 4G Nutzung sowie die optional hinzubuchbare SIM-Karte”, erklärt Mirko Scheffler.
Frage: Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator in zahlreichen Bereichen wie beispielsweise dem Homeoffice. Betrifft das auch das mobile Bezahlen in Deutschland?
Mirko Scheffler: “Danke für diese Frage, aber sicher. Vor der Pandemie gab es unsagbare Diskussionen zum Homeoffice, nach über zwei Jahren bauen Unternehmen ihre komplette Firmen- und Mitarbeiterstruktur um. Ähnliches gilt beim Onlinehandel, Lieferservices und auch mobilem Bezahlen. Kontaktloses Bezahlen hat sich gerade während der Pandemie im stationären Handel etabliert. Im Rahmen des weeLove Dresden Projektes wurde am 12.11.2021 die „wee Soccer Arena Dresden“ auf der wee Plattform eingebunden. Viele Besucher der Soccer Arena wünschten sich kontaktlos zu bezahlen, erklärte uns damals auch Geschäftsführer Mario Schulze von der FFD Fußball für Dresden GmbH. Heute sind er und sein Team über die Partnerschaft mit weePay sehr glücklich. Die Besucher können nicht nur bequem kontaktlos bezahlen, sondern sparen gleichzeitig bei jedem Einkauf.”
V.i.S.d.P.:
Max
Student & Blogger
Über den Autor:
Maximilian fährt auf die Automatisierung als Tool der Vereinfachung der Arbeit ab. Die Weiterentwicklung ist seine Passion. Ohne Automatisierung läuft nichts mehr, weder Industrie, Handwerk noch die Dienstleistung. Die Generationen X, Y und Z sind komplett digitalisiert und Zukunft gestaltet sich neu – Grenzen verschwinden. Maximilian zählt sich zu den jungen Native Digitals mit der Idee die Automatisierung übergreifend einzusetzen. Maximilian ist seit 2022 bei ABOWI-Reputation.com. Er baut auf die Zukunftswerkstatt, um mit Vorurteilen und Ängsten vor Automatisierung abzubauen. Damit den Weg für Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Unternehmen positiv zu begleiten, indem Kommunikation und Diskussion aufgegriffen werden. Du erreichst uns unter contact@abowi.com.
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