Global Gateway als Infrastruktur-Strategie der Europäischen Union – Stärkung Afrikas durch regionale Investitionspläne im Rahmen der Leitinitiative Global Gateway. Stärkung und geopolitische Bedeutung des afrikanischen Kontinents und der Afrikanischen Union (AU). Was ist der Umfang dieses Projektes? Im Gespräch mit Erik Simon und Thomas Wegener, GrowExpress Ltd. Ibadan, Nigeria.
Als die ‚Neue Seidenstraße‘ wird das interkontinentale Projekt der Volksrepublik China bezeichnet, welches bereits seit 2013 interkontinentale Handelsrouten zwischen der Volksrepublik China und 60 weiteren Ländern ausbaut. Dieses Projekt steht seit vielen Jahren in der Kritik, da sich die Volksrepublik China durch verschiedene Darlehen für ärmere Länder unverzichtbar macht und diese damit in Schuldenfallen führt. Als Folge dessen müssen besagte Länder teilweise Rohstoffe und andere Ressourcen an China verkaufen oder verpachten und verlieren dadurch wichtige Ressourcen sowie Einfluss. Um die Macht der Volksrepublik China einzudämmen, wurde zum Ende des Jahres 2021 ein Projekt der Europäischen Kommission vorgestellt, welches strategisch wichtige Infrastrukturprojekte in Entwicklungsländern fördern, ausbauen und ins Leben rufen soll.
Infrastrukturprogramm der Europäische Union – Investitionsplan für Afrika
Der Umfang des europäischen Global Gateway beläuft sich auf 300 Milliarden Euro, welche bis zum Jahr 2027 in den verschiedensten Bereichen investiert werden sollen. Wirtschaft und Investitionen sind die Domäne von Erik Simon, Geschäftsführer der GrowExpress Ltd., der seit Jahrzehnten global tätig ist. “In der heutigen Zeit wird die unabhängige und qualifizierte Beratung von Ländern und Institutionen immer wichtiger, um kurz-, mittel- und langfristig Ziele und Erfolge zu erreichen, die zur Verbesserung des Lebens der Menschen und auf vielen Ebenen beitragen”, ist Erik Simon überzeugt, weshalb das europäische Infrastrukturprogramm “Global Gateway” als Gegengewicht zur chinesischen “Belt-and-Road-Initiative” (BRI) diskutiert wird. Im besonderen Fokus der “Global Gateway” Strategie liegt der Ausbau von digitalen Netzen und Infrastrukturen, was unter anderem unterseeische Glasfasernetze und weltraumgestützte sichere Kommunikationssysteme umfasst. Ein weiterer Fokus liegt auf der Energiekonnektivität zur Unterstützung des Übergangs zu einer „grünen“ Wirtschaft.
In Bezug auf Infrastruktur sollen besonders sichere, intelligente und vor allem nachhaltige Verkehrsnetze geschaffen werden, welche sich sowohl auf den Schienenverkehr sowie Straßen, Häfen und Flughäfen beziehen. Außerdem wird ein besonderer Fokus auf das Gesundheitswesen gelegt. Hier wird auf lokale Fertigung durch Kooperationen mit Partnerländern und der EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (Health Emergency Preparedness and Response Authority) gesetzt. “Als einer der wichtigsten Bereiche wird der Bildungs- und Forschungssektor erwähnt mit dem Versprechen, sich für hochwertige (digitale) Bildung und eine stärkere Zusammenarbeit mit Partnerländern im Bereich Forschung und Innovation einzusetzen”, fügt Erik Simon hinzu.
GrowExpress Ltd. mit ersten Erfolgen
Thomas Wegener, gebürtiger Berliner, ist Founder der Grow Express-Modellsiedlung in Ibadan, Nigeria, setzt von Anfang an auf Partnerschaften und Kooperationen, für das ihm anvertraute Mustergut. Als ehemaliger Zehnkämpfer weiß Thomas Wegener, dass für nachhaltige Veränderungen auf dem afrikanischen Kontinent besonders die Ausdauer eine Grundvoraussetzung ist. Seine jahrelangen beruflichen Erfahrungen in zahlreichen Ländern des afrikanischen Kontinentes bestätigen ihm, dass Investitionen in Infrastruktur, partnerschaftliche Strategien und soziale Dienstleistungen, insbesondere in Bildung und Ausbildung, der einzige Weg sind, eine nachhaltige Zukunft zu schaffen. “Die stürmische Entwicklung Nigerias durch Ölfunde vor einigen Jahrzehnten hat der heimischen Landwirtschaft nicht gut getan”, sagt Thomas Wegener.
Afrikas größte Volkswirtschaft mit 200 Millionen Einwohnern, aber 40 Prozent der Bevölkerung sind von Armut bedroht, befindet sich in Nigeria. Über 70 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. “Trotz des Öl-Vorkommens und als ölreichstes Land Afrikas herrscht insgesamt ein schlechter Lebensstandard, besonders die Aussichten der Kinder werden als sehr problematisch eingestuft. Das Projekt von GrowExpress unterstützt in kleinen Schritten mit Hilfe zur Selbsthilfe. Bereits jetzt erfahren Familien durch dieses Projekt direkte Hilfe, lernen, arbeiten, leben und Kinder gehen zur Schule, damit wird der Kreislauf durchbrochen”, sagt Thomas Wegener.
Im südlichen Teil Nigerias liegt der Fokus auf Ackerbau und im Norden in der Viehzucht. Das Land ist größter Produzent von Yams (Nahrungs- und Heilpflanze) und Kassava (Maniok) sowie viertgrößter Kakaoproduzent. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten 2015 die Agenda 2030 „Sustainable Development Goals“ mit 17 Zielen für die Beendigung von Armut und Hunger. Im Rahmen der deutschen finanziellen Zusammenarbeit (FZ) unterstützt die GTAI (German Trade & Invest) eine Reihe verschiedener Initiativen in Nigeria. “Mit Hilfe der Modellsiedlung setzt sich GrowExpress Ltd. dafür ein, diese riesigen Landschaften sanft wieder aufzuräumen, um diese der Landwirtschaft zurückzuführen”, erklärt Erik Simon, Geschäftsführer GrowExpress Ltd und fügt hinzu, dass mit dem Global Gateway Veränderungen im großen stattfinden werden. Auf dem sechsten EU-AU-Gipfel einigten sich im Februar 2022 die Europäische Union und die Afrikanische Union für den regionalen Investitionsplan zur Unterstützung der Infrastrukturentwicklung.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei der Vorstellung des Projektes, dass allseits bekannt sei, dass Europa bei der Inangriffnahme eines solchen Projektes transparent handle, keine Schuldenberge hinterließ und gute Regierungsarbeit leistete. Zur Unterstützung dieses Projektes habe Europa die private Wirtschaft mit an Bord, welche in China nicht existiert, fasst Ursula von der Leyen zusammen, um zu unterstreichen, dass das Projekt ‚Global Gateway‘ eine klare Alternative zur ‚Neuen Seidenstraße‘ Chinas darstellt.
Wie profitieren Afrika und die EU davon?
Seit der Jahrtausendwende wurde Afrika kontinuierlich mit Krediten aus der Volksrepublik China versorgt, was den Kontinent tief in die Schuld Chinas stellte. Rotimi Amaechi, Transportminister von Nigeria, verkündete Anfang des Jahres 2022, dass die Chinesen Afrika nicht mehr finanzieren und Afrika seitdem mit vielen Projekten im Rückstau stecke. Erik Simon gibt zu bedenken, dass damit Großprojekte teilweise nicht mehr gestartet werden, da schlicht das Geld fehlt. Die altbekannte chronische Finanzierungslücke bezogen auf den Afrikanischen Infrastrukturbau wird damit wieder präsenter und könnte durch die US-initiierte Initiative ‚Build Back Better World‘ oder auch durch das ‚Global Gateway‘ Projekt der Europäischen Union zumindest ein Stück weit geschlossen werden.
Der EU-Afrika-Gipfel versprach am 14. Februar 2022 sich mit diesem Problem zu befassen. Für etwaige Infrastrukturprojekte in Afrika wird von einer Mobilisierung von 300 Milliarden Euro aus staatlichen und privaten Quellen ausgegangen. “Westliche und vor allem deutsche Firmen würden ebenfalls von der Investition im Rahmen des ‚Global Gateway‘ -Programms profitieren, da in der Vergangenheit nahezu ausschließlich chinesische Hersteller für Baustoffe und Maschinen verwendet wurden, was sich damit ändern könnte”, fügt Simon hinzu. Mithilfe des ‚Global Gateway‘-Projektes soll das außenpolitische Gewicht Europas gestärkt werden und die EU somit in den Wettbewerb zu Chinas ‚Neuen Seidenstraße‘ treten.
Internationale Herausforderungen: Klimaneutralität, gute Regierungsführung und Transparenz, wertorientierte Investitionen und Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.
Global Gateway ist ein wichtiger Schritt. Notwendig sind nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch das strategische Vorgehen, gibt Thomas Wegener zu bedenken. Natürlich birgt ein Großprojekt wie dieses, welches auf den ersten Blick positiv erscheint, auch Risiken und internationale Herausforderungen. Unter anderem beim Ausbau von Stromleitungen in Entwicklungsländern besteht das Risiko, dass Strompreise steigen werden und es eine potenzielle Konkurrenz um Flächen geben kann. Außerdem wurde bei der Vorstellung des Projektes gezielt erwähnt, dass das gesamte Projekt dem Klimawandel entgegenwirken solle und mit erneuerbaren Energien gearbeitet werde. Unerwähnt bleibt, dass Großteile der neuen grünen Energie aus den Schwellenländern nach Europa exportiert werden sollen, was demnach weniger zur grünen Stromversorgung der jeweiligen Länder beiträgt.
Die Europäische Union wie auch die Vereinigten Staaten bekräftigen ihr Bekenntnis zu den vier Leitprinzipien: Klimaneutralität, gute Regierungsführung und Transparenz, wertorientierte Investitionen und Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.
V.i.S.d.P.:
Philipp Jonathan
Student und Blogger
Digitalisierung – eins der wichtigsten und prominentesten Themen im 21. Jahrhundert, aber trotzdem für viele immer noch nicht fassbar. Philipp Jonathan, Student (Wirtschaftsingenieurwesen) in Berlin und Blogger. wagner-science.de befasst er sich mit den Themengebieten Nano- und Quantentechnologie, Digitalisierung und den dazugehörigen Technologien und den damit verbundenen Entwicklung aus ingenieurtechnischer Perspektive. Weiteres Interesse liegt neben dem Studium in der Musikproduktion. Seit Jahren ist Philipp Jonathan als Musikproduzent tätig und beobachtet das Fortschreiten der Transformation als kontinuierliche digitale und automatisierte Entwicklung. Du erreichst uns unter abowi.com.
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Kingsley Ekwueme
Chief Operating Officer – GrowExpress Ltd.
Cocoa House, Dugbe
200263 Ibadan
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Tel.:+234 7031135981
Mail: AtYourService@growexpress.biz
Web: https://growexpress.org
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Das GrowExpress Ltd. Büro befindet sich in Nigeria, Cocoa House, Dugbe, 200263 Ibadan, einem der wichtigsten Gewerbegebiete im Bundesstaat Oyo, Nigeria. Das Unternehmen GrowExpress Ltd. bewirtschaftet ein landwirtschaftliches Gut von 800 Hektar ungefähr 200 km nördlich der Millionenstadt Lagos in Nigeria. GrowExpress steht für Nachhaltigkeit. Durch Investitionen in die landwirtschaftliche Zukunft mit innovativen Produktionsverfahren für höchste Effizienz und Ertragssteigerungen. Weitere Informationen unter https://growexpress.org
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