Extraktivismus und Probleme der afrikanischen Wirtschaft – Landwirtschaft in Afrika erfolgreich umsetzen, Gegenstrategien in Nigeria, von Thomas Wegener, Gründer der GrowExpress Ltd. Nigeria

Seit Januar 2021 ist die in Kraft getretene Afrikanische AfCFTA mit 1.3 Mrd Menschen und US$ 3.4 Billionen GDP, eine der größten Freihandelszonen weltweit.
Seit Januar 2021 ist die in Kraft getretene Afrikanische AfCFTA mit 1.3 Mrd Menschen und US$ 3.4 Billionen GDP, eine der größten Freihandelszonen weltweit.

 

Die Pandemie verändert die Wahrnehmung und ruft staatliche Lenkungsmaßnahmen auf den Plan. So forderte im April 2020 der senegalesische Staat eine neue Weltordnung und einen generellen Schuldenerlass für Afrika. Die Argumentation folgt der Einschätzung, dass die Produktionsstrukturen auf dem afrikanischen Kontinent extraktiven Charakter haben. Die unterschiedlichen Volkswirtschaften Afrikas sind nicht homogen aufgebaut, es kann allerdings zu Recht der Diskurs dahingehend verengt werden, dass die meisten Volkswirtschaften extraktiv arbeiten. Das dominierende Merkmal ist damit das Fehlen struktureller Transformationsprozesse und das Fortbestehen von Primärrohstoffen. Diese Abhängigkeit des Exportes von Rohstoffen und der wenig kultivierten Weiterverarbeitung und Nutzung im eigenen Lande führen zu einer Instabilität und großen Abhängigkeit volkswirtschaftlicher Prozesse in globaler Hinsicht. Die Deviseneinnahmen stammen primär aus dem Rohstoffsektor Bergbau, Öl, Gas und exportorientierter Landwirtschaft. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen das kolonial vererbte Muster, das nicht verändert wurde, obgleich die Staaten häufig schon über ein Jahrhundert in die Selbstständigkeit entlassen worden sind. Gerade das Erstarken des asiatischen Raumes mit einer schnellen Industrialisierung führte zu hohen Nachfragen nach diesen Gütern. Aber auch gegenläufige Tendenzen sind erkennbar, wie z. B. das Projekt „African Mining Vision 2030“ der Afrikanischen Union, den Bergbau-Sektor zu konversieren und einen Strukturwandel herbeizuführen. In öffentlichen Diskussionen rund um die Dominanz asiatischen Kapitals in Afrika und damit den Verlust der nationalen Kontrolle über die natürlichen Ressourcen der Länder Afrikas tun ihr Übriges, um die Weltbevölkerung zu alarmieren.

Gegenstrategien des Staates Nigeria

Nigeria hat momentan ein ideales Zeitfenster die „Holländische Krankheit“ zu überwinden. Die Agrarwirtschaft spielt dabei eine transformative Schlüsselrolle, bei der Nigeria seine landschaftlichen Vorteile sinnvoll und effektive nutzen wird.

Skyline der mit 21 Mill Einwohnern größten Stadt Afrikas - Lagos in Nigeria.
Skyline der mit 21 Mill Einwohnern größten Stadt Afrikas – Lagos in Nigeria.

Der nigerianische Agrarsektor erreichte einen Wert von ~97 Mrd US$ im Jahr 2020. Nigeria verfügt über ~84 Mio Hektar Ackerland, von denen derzeit ~35Mio Hektar (43%) angebaut werden. Darüber hinaus hat es eine Fülle von Wasserressourcen, die aus großen Oberflächengewässern bestehen (268 Mrd m³); Grundwasser (58 Mrd m³); und eine umfangreiche Küste, verbunden mit Niederschlag, der im Bereich von 300 bis 4.000 Millimetern pro Jahr liegt. Dies bedeutet, das Nigeria ~280 Mrd. Kubikmeter Oberflächenwasser und ungenutztes Bewässerungspotential mit drei der acht großen Flusssysteme in Afrika besitzt, welche hervorragende Agroklima-Bedingungen bieten. Diese Voraussetzungen ermöglichen den Anbau einer breiten Palette landwirtschaftlicher Produkte in den verschiedenen Regionen des Landes.

 

Der Rohstoff Erde

Diese idealen natürlichen Bedingungen und ausgezeichneten Ressourcen nutzt Nigeria noch nicht effizient genug”, bestätigt Kingsley Ekwueme, Managing Direktor der GrowExpress Ltd. Speziell die Ernteerträge sind meistens signifikant niedriger als in den vergleichbaren Nachbarländern. Ein Beweis für die “Holländische Krankheit”, welche die Wirtschaft seit der Entdeckung von Rohöl in Nigeria verfolgt, findet sich in der fehlenden Entwicklung anderer Industrien, worunter die Wirtschaft und Bevölkerung leidet, Wohlstand verhindert wird, trotz des Rohstoffreichtums.

Erfolgreiche Landwirtschaft in Afrika ist möglich

Und hier setzt GrowExpress an. Unter Beachtung der Prinzipien des Extraktivismus wird gemeinsam das Block-Farming Geschäftsmodell entwickelt, welches eine moderne inklusive Agrarwirtschaft in Afrika beinhaltet, ein Hybrid aus Kleinbauern- und kommerziellen Farmmodellen. “Dies profitiert einerseits von der Managementkompetenz und Skaleneffekten einer Groß-Farm und andererseits von der optimierten Landnutzung und Produktivität bei den Kleinbauern”, erläutert Kingsley Ekwueme.

Was bedeutet dies im Detail? GrowExpress Ltd. hilft Kleinbauern bei der Steigerung der Produktion, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Rückzahlung der notwendigen Investitionen. Der Ansatz senkt die Produktionskosten für Kleinbauern durch die Skalierung und Kapazitätsauslastung von Traktoren, Kostensenkung in der Beschaffung von Samen, Dünger und anderen Grundversorgunggütern. Mit diesem Ansatz werden die Erträge exponentiell gesteigert. Erreicht wird dies durch die Optimierung der agronomischen Praktiken auf standortspezifische Bedingungen, eine maßgeschneiderte Betriebsführung, sowie einem lokal angepassten Lieferketten-Programm, welches die Kleinbauern verbindet.

Zudem hilft GrowExpress Ltd., dass die Kleinbauern gegen Ernteausfälle versichert sind. “Diese Sicherheit ist für die Kleinbauern sehr wichtig, weil meistens kein Kapital vorhanden ist, sowie vergangene Erfahrungen weiterhin Ängste schüren. Anders als bei GrowExpress wird oftmals das genutzte Land ohne formelle Grundbesitzrechte bewirtschaftet. “Afrika sucht den Wendel von der Subventionswirtschaft zur umweltverträglichen modernen Landwirtschaft. Dieses Ziel unterstützt GrowExpress Ltd. für eine attraktive Agrarwirtschaft mit sicherem Einkommen, sozialen Frieden, nachhaltigen Perspektiven, die der Landflucht entgegenwirken”, erklärt Kingsley Ekwueme.

Schaffung von lokalen Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven

GrowExpress hat das klare Ziel durch organisches Wachstum bis zu mehreren tausend Hektar pro Ernte für Mais, Sojabohnen, Reis, Sesam und Ingwer zu bewirtschaften. Dies schafft zudem Arbeitsplätze – sowohl in der direkten Landwirtschaft als auch der verbundenen nicht landwirtschaftliche Struktur, durch vermehrte und wiederkehrende Einkäufe und andere wirtschaftliche Aktivitäten. Schätzungen zufolge können durch einen erfolgreichen Kleinbauern 2-3 weitere unmittelbare Arbeitsplätze geschaffen werden. GrowExpress Ltd. strebt an, dieses sehr erfolgreiche Block Farming Model auf >100.000 Hektar weiterzuentwickeln und projiziert bei voller Entfaltung der Maßnahmen stabile und langfristig gesicherte Einnahmen für Kleinbauern welche damit aus der Armut heraus, eine lebenswerte Perspektive erhalten sollen.

Die Vorteile des gemeinschaftlichen Block Farmings sind weitreichend:

  • Förderung einer integrativen Gemeinschaft, wie z.B. Gleichberechtigung der meist zurückgelassenen alleinerziehenden Frauen.
  • Steigerung der Landnutzungseffizienz inkl. Wald und Wasser, durch moderne, wirtschaftliche Praktiken, welche die Naturnähe bewahren und trotzdem eine effiziente Versorgung sicherstellen können.
  • Wirtschaftlich und tragfähige Alternativen auch für die Jugend zu bieten, um Landflucht (in die Städte oder das Ausland), oder illegale Aktivitäten im Ansatz entgegenzuwirken.
  • Aufbau von lokalen Landwirtschaften bietet Kleinbauern zusätzliches Einkommen und zieht Investitionen in das Gesundheitswesen, Bildung und andere Aspekte des sozioökonomischem Fortschritts nach sich.

Priorität ist die Nationale Versorgung, dann der Export

Beispiel einer integrierten Landwirtschaft. Der AgroForst ist eine ideale Kombination aus Landwirtschaft und Nutzbäumen.
Beispiel einer integrierten Landwirtschaft. Der AgroForst ist eine ideale Kombination aus Landwirtschaft und Nutzbäumen.

Oberste Priorität Nigerias ist die eigene stetig steigende Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sicherzustellen. Der nächste logische Schritt ist die seit Januar 2021 geschaffene Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA) mit 1.3 Mrd Menschen, eine der größten weltweit, stabil zu beliefern.

Nach der Versorgungssicherheit mit Grundnahrungsmitteln, soll die weitere Exportdiversifizierung als Ziel durch Top-Nichtölexporte (~19% 2020) erreicht werden. Auch die weltweit stark wachsende Nachfrage nach Sesamsamen – untermauert durch seine Positionierung als gesundes Produkt in Asien und der Europäischen Union – bietet ideale Exportwachstumschancen.

Zudem ist Nigeria der weltweit größte Produzent von Maniok (~37% der afrikanischen und ~20% der weltweiten Produktion laut aktueller FAO Erhebung). Ethanol (aus Maniok hergestellt) und andere Nebenprodukte weisen ebenfalls ein starkes Exportpotenzial auf, welche bei weitem noch nicht voll ausgeschöpft sind. Nigeria liefert bereits Maniok-Chips nach China für die Verwendung als Tierfutter und Pharmazeutika.

Fazit: Wird Afrika Asien als Wachstumsmotor ablösen?

Nigeria befindet sich im Wandel und Projekte wie GrowExpress Ltd. helfen dem Land und der Bevölkerung sich vom “Ressourcenfluch” zu befreien. Als Grundvoraussetzung für die Überwindung und der Befreiung des Fluchs braucht es effiziente und nachhaltige Institutionen, die politisch und wirtschaftlich für freien Handel und ein funktionierendes Finanzsystem Sorge tragen. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren verstärken und Nigeria, als auch andere Afrikanische Staaten werden Asien als weltweiten Wachstumsmotor komplimentieren und nach Erreichen der prognostizierten Eigendynamik potentiell auch ersetzen können.

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:

Kingsley Ekwueme
Managing Director
GrowExpress Ltd.

Kontakt:
GrowExpress Limited
Kingsley Ekwueme
+234 7031135981
Mail: AtYourService@growexpress.biz
Cocoa House, Dugbe, 200263 Ibadan, Nigeria

GrowExpress Büro in Nigeria Cocoa House, Dugbe, 200263 Ibadan, Nigeria – Das 1965 auf einer Höhe von 105 Metern fertiggestellte Cocoa House, war einst das höchste Gebäude in Nigeria und der erste Wolkenkratzer in Westafrika. Es befindet sich in Dugbe, einem der wichtigstenen Gewerbegebiete in Ibadan, Bundesstaat Oyo, Nigeria.

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