Immobilien für Ältere – Anpassung an den Bedarf – 2035 fehlen zwei Millionen altersgerechte Wohnungen, von Thomas Friese, Berlin/Oldenburg, Immobilienentwickler

Oldenburg, Dezember 2020. Im Jahre 2035 werden in Deutschland voraussichtlich rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Diese erschreckend hohe Zahl sei das Ergebnis einer Prüfung „Altersgerecht Umbauen“ teilt die Bundesregierung im November 2020 mit. Was sind altersgerechte Wohnungen – Wohnraum für Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Ende 2018 habe die Anzahl der Haushalte mit mobilitätseingeschränkten Mitgliedern bei etwa drei Millionen gelegen. Aufgrund fehlender statistischer Informationen sei es jedoch nicht möglich, die Anzahl der Haushalte, die Bedarf an altersgerechtem beziehungsweise barrierefreien Wohnraum haben, exakt zu beziffern. Nach Angaben der Regierung wird 2021 das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ mit einem Volumen von 75 Millionen Euro fortgesetzt. Zudem gewährt der Bund den Ländern in den Jahren 2020 bis 2024 jeweils eine Milliarde Euro für Investitionen im sozialen Wohnungsbau. Diese Mittel könnten auch für den Bau von barrierefreien Wohnungen oder für Umbaumaßnahmen verwendet werden. Die Ausgestaltung der entsprechenden Förderprogramme liege bei den Ländern.

Finanzielle und technische Herausforderungen

Die Veränderungen stellen die Wirtschaft vor neue Herausforderungen, da die Alterung und Schrumpfung der Gesellschaft die bedarfsorientierte Ausweitung des Angebots an barrierefreien beziehungsweise möglichst barrierefreien Wohnungen erfordert. Zu den altersgerechten Wohnungen zählen somit barrierefreie beziehungsweise möglichst barrierearme Wohnungen, die eine selbstständige Haushaltsführung ermöglichen. Der Wunsch nach Selbstbestimmung in den unterschiedlichen Lebensphasen steht ganz oben auf der Liste. Die wesentlichen Anforderungen an eine barrierefreie Wohnung sind in der Normvorschrift DIN 18040-2 festgelegt. Die Norm umfasst im Wesentlichen Empfehlungen für die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen. Herausforderungen für die Wirtschaft und Gesellschaft, die es zu bewältigen gilt. Neben dem Umbau der Wohnungen gilt es auch das Umfeld zu beachten: Vielerorts leben einzelne ältere Menschen in großen Einfamilienhäusern, während anderswo junge Familien keine Wohnungen finden. Hier gilt es, mittelfristig neue Lösungen zu finden und nach neuen Modellen Ausschau zu halten. Natürlich möchten ältere Menschen in ihrem vertrauten Umfeld bleiben und weiterhin eigenständig leben sowie gleichzeitig soziale Kontakte pflegen können. Wohnortnahe Hilfe und Pflege werden deshalb immer stärker benötigt, ebenso wie neue Konzepte des altersgerechten Zusammenlebens. Dies alles auch, um der Vereinsamung älterer Menschen vorzubeugen und keine „Alten-Ghettos“ zu schaffen. Darüber hinaus ist es wichtig, neben mehr bezahlbaren Wohnungen auch neue Wohnformen stärker zu fördern, die soziale Kontakte sowie die gegenseitige Unterstützung von Jung und Alt fördern und ein Verbleib im häuslichen Umfeld auch bei Hilfe- und Pflegebedarf ermöglichen.

Gemeinschaftliche Modelle des Bauens und Wohnens

Wohnprojekte generationenübergreifend rücken als gemeinschaftliche Modelle für den Bau- und der Wohnform in den Fokus. Das gemeinschaftliche Zusammenleben in sogenannten “Wahlverwandtschaften”, die durch gemeinschaftliche Interessen und Lebensstile sich finden und orientieren. Dies könnte durch die Realisierung von Baugemeinschaften, Wohnprojekten und Wohnungsgenossenschaften realisiert werden, gibt Thomas Friese zu bedenken. In einer Analyse des Deutschen Instituts für Urbanistik in Berlin wurden kommunale Erfahrungen und Lösungsansätze in zahlreichen bundesdeutschen Kommunen gesammelt und ausgewertet. Als Ergebnis stellt sich heraus, dass die neuen Wohnformen in den Blick der Verantwortlichen und der Gesellschaft rücken und gleichzeitig Unterstützung durch die Kommunalpolitik benötigen, um zur erfolgreichen Umsetzung und Akzeptanz zu gelangen. Ziel ist die Selbsthilfe und Selbstorganisation im Bereich der generationenübergreifenden Wohnform als wichtige Ergänzung zu den bestehenden Angeboten am Immobilienmarkt.

V.i.S.d.P.:

Thomas Friese
Projektentwickler & Immobilienexperte

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Thomas Friese
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Über Thomas Friese: 

Der Immobilienexperte und Projektentwickler Thomas Friese, Berlin/ Oldenburg (Niedersachsen) ist einer Ausbildung im steuerlichen Bereich seit Mitte der siebziger Jahre im Bereich Immobilienentwicklung und Vermarktung tätig.

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